Aktion der Pfarrei St. Jodokus: Mit Flohmarkt zur Kirchensanierung
Es hängen noch viele gute Klamotten im Kleiderschrank, die einen neuen Besitzer suchen? Längst gehört ein Teil aussortiert. Die Kinder sind schon lange aus ihren Sachen herausgewachsen, die Kartons mit zu kleinen Größen stapeln sich im Keller oder Speicher? In einem solchen Fall bietet ein Kleiderflohmarkt die Gelegenheit, Etliches davon verkaufen zu können und – ganz wichtig - mit dem Erlös etwas Gutes bewirken zu können.
Diese Chance ergab sich jetzt in der Pfarrei St. Jodokus Wiesental. Mit einem hochinteressanten reichhaltigen Flohmarkt
unterstützte das „Gemeindeteam“ Wiesental die aktuelle Kirchenrenovierung St. Jodokus.
Auch im Zeitalter des Internets besuchen immer noch viele Frauen und Mädchen vorhandene Flohmärkte, vor allem Kleiderflohmärkte. Dem Vernehmen nach ist es diese besondere entspannte Atmosphäre: ein Ort, an dem sich viele Frauen treffen und sich nett unterhalten können. Auf dem Flohmarkt kann ein jeder die Ware noch in die Hand nehmen und genau prüfen, bevor er sie kauft. Auch ist zu erfahren, von wem man etwas erwirbt, woher es stammt.
Ein wichtiger Aspekt: Flohmärkte schaffen soziale Nähe. In ebay-Zeiten könnten die Dinge ihre Besitzer ohne sozialen Kontakt zwischen Käufer und Verkäufer wechseln. Doch der Besuch eines Flohmarkts hat einen stark positiven sozialen Aspekt: Man tauscht sich aus, fachsimpelt, handelt, ärgert sich, freut sich.
Wie ruhig und entspannend kann ein Flohmarktbesuch sein. Wer kam, genoss Atmosphäre und Ambiente, lobte die umgesetzte Idee.
28 Austellerinnen hatten das Pfarrzentrum samt Bühne in Beschlag genommen und im ganzen Saal ihre Stände aufgeschlagen und bestückt. Alles Mögliche lag dort bereit, um den Besitzer zu wechseln. Leider fehlte der gewünschte ganz große Andrang, stellten einige Beteiligte fest. „Sicherlich muss ein solcher Event öfters stattfinden, damit es sich herumspricht und den erhofften Zuspruch findet“, hieß es öfter.
Immerhin: Am Ende der zweieinhalbstündigen Aktion sind rund 600 Euro zusammengekommen - ein schönes Ergebnis. Sicherlich hätten es ein paar Euro mehr sein können. „Ich denke für unsere Kirche können wir jeden Euro gebrauchen“, meinte etwa Mitorganisatorin und Pfarrgemeinderätin Beate Schuhmacher, die allen Teilnehmern und Helfern für ihr Engagement herzlich dankte.
Hauptverantwortlich zeichnete das „GeMEINdeTEAM St. Jodokus“, insbesondere Sandra Schweikert mit ihrem kreativen Talent. Im benachbarten Chortreff des MGV lud ein ansprechendes Cafe mit einem abwechslungsreichen Angebot von selbstgebackenem Kuchen zum Verweilen ein.
Heiliger Bambus in Wiesental
Wer die Kirche St. Jodokus aufsucht, kann sich derzeit über schöne Sträucher und Blumen freuen. An beiden Seiteneingängen sind die zwei Blumenkübeln neu bepflanzt und gestaltet, auch vor dem Haupteingang stehen zwei große Blumentröge. Rechts und links ist der Heilige Bambus zu sehen, der bis zu 1,50 Meter groß werden kann. Der „Heilige“ (Nandina domestica) ist in Japan, China und Indien beheimatet, wo er häufig an Flussufern zu finden ist.
Die Bepflanzung ist nicht nur eine kurzfristige und kurzlebige Sache. Zu verdanken ist die Verschönerung sowohl der Wiesentaler Gärtnerei Rudolf Mahl aus der Kirchstr. 20 als auch Christian Müller von der Baumschule „Müller Lebensraum Garten“ in Mauer, wo es eine 75 Ar große Ausstellungsfläche gibt und auch der heilige Bambus zu finden ist. Die gespendeten Pflanzen vor und um die Kirche dürften einen Wert von bis zu 1.000 Euro haben.
Zwei farbenfrohe Blumenkübel vor dem Hauptportal sind von der Gärtnerei Rudolf Mahl gestaltet. Verwendet wurden laut Spender „Pflanzen der Jahreszeit entsprechend“, also vor Ostern in den Farben gelb-weiß. „Hier passen bestens unsere Stiefmütterchen.“ In jedem Kübel sind so 30 Pflanzen eingesetzt. „Das haben wir, soweit ich denken kann, immer so gemacht. Immer haben wir Blumen für den Kircheneingang zur Verfügung gestellt“, äußert sich Mahl, dessen Gärtnerei seit 61 Jahren besteht.
In den Pflanzkübeln steckt nicht nur der heilige Bambus, auch Ergänzungen wie Blaukissen, Purpurglöcken, Witwenblume und Polsterphlox sorgen für eine schöne Farbenpracht.
Die Baumschule Müller lädt die Jodokus-Gemeinde zu einem speziellen Angebot vom 2. bis 4. Mai nach Mauer ein: „Hunger auf Grün? Wecken Sie Ihre Erntelust“, heißt es in der Einladung. „Für eine reichliche Ernte bieten wir eine große Auswahl an Kräutern, Gemüse-Setzlingen und Obstgehölzen.“ Auch gibt es ein Show-Kochen am Samstag von 11 bis 14 Uhr.
Das Team der Kirchensanierung St. Jodokus bedankt sich ganz herzlich bei den beiden großzügigen und unkomplizierten Spendern.
Samstag, 25. Mai: Frauen-Flohmarkt für Kirchenrenovation
Mit einem großen, vielversprechenden Flohmarkt unterstützt das „Gemeindeteam“ Wiesental die Kirchenrenovierung St. Jodokus.
Flohmarkt zur Flottmachung der Pfarrkirche?
Doch zunächst eine Frage: Woher kommt eigentlich die Bezeichnung „Flohmarkt“? Darüber klärt die Hannoversche Allgemeine auf:
„Die Wurzeln für die Bezeichnung liegen in Frankreich. Marché aux puces – so heißt der Trödelmarkt an der Seine in Paris. Puces sind Flöhe, insofern handelt es sich um eine wörtliche Übersetzung. Die Kleidungsstücke, die es auf solchen Märkten zu kaufen gab, waren oft in hygienisch fraglichem Zustand – und dem Volksmund nach vielfach voller Flöhe.
Trödelmärkte, auf denen mit gebrauchter Kleidung gehandelt wurde, gab es auch schon im Mittelalter. Trotzdem gilt Hannover als Geburtsstadt des neuzeitlichen Flohmarkts in Deutschland.“
Was macht die Faszination „Frauenflohmarkt“ aus? Warum gehen im Zeitalter des Internets immer noch so viele Frauen und Mädchen auf Flohmärkte? Dem Vernehmen nach ist es diese besondere Atmosphäre: ein Ort, an dem sich viele Frauen treffen und sich nett unterhalten können. Auf dem Flohmarkt kann ein jeder die Ware noch in die Hand nehmen und genau prüfen, bevor er sie kauft. Auch ist zu erfahren, von wem man was kauft, woher es stammt. Es macht einfach Spaß, die Geschichte zu erfahren, die hinter einem zu klein gewordenen Pullover steckt, oder wie auf einem Basar um den besten Preis zu feilschen.
Faszinierend sind die Auswahl und Vielfalt, das Lockere und Unkonventionelle. Hier kann „man“ oder „frau“ kaufen und verkaufen, Schnäppchen finden, das Taschengeld aufbessern oder ausgeben. Wer neugierig geworden ist, was in Wiesental bevorsteht und was ihn so alles erwartet, ist herzlich eingeladen, am Samstag, 25. Mai, von 15.00 bis 17.30 Uhr vorbeizuschauen und vielleicht die eine oder andere Kostbarkeit zu entdecken.
Der Eintritt ist frei, Herren sind natürlich auch herzlich willkommen. Veranstaltungsort: Katholisches Pfarrzentrum, 68753 Waghäusel, Schanzenstraße 1c.
Weitere Informationen, beispielsweise über Anmeldung, Standgebühr und Aufbau, ist auf der Homepage der Seelsorgeeinheit Waghäusel-Hambrücken (www.kath-w-h.de) zu finden.
Gemeinsames Kochen mit Youtube-Star
Sally löste jetzt Versprechen ein
Youtube-Star Saliha „Sally“ Özcan Sally aus Waghäusel hat ihre Zusage eingelöst und die beiden Sieger der großen Lotterie zum gemeinsamen Kochen und Backen in ihre häusliche Küche eingeladen. Freundlich empfing die 30-jährige gelernte Grundschullehrerin mit ihrem Ehemann Murat die begeisterten und dennoch etwas nervösen Gewinnerfamilien. Als Gratulanten und sich bei Sally für die großzügige Unterstützung zu bedanken, fanden sich auch Harald Sälzler, Beate Schuhmacher und Johannes Groß vom Organisationteam der Kirchensanierung ein.
Auf einer ausgehängten Tafel stand bereits das Vorhaben, der detaillierte Speiseplan, der dem Betrachter das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ.
Zur Mitfinanzierung der Kirchensanierung in Wiesental hatte das Jodokus-Organisationsteam eine Top-Lotterie veranstaltet. Als Superpreis gab es nicht nur den Hauptgewinn, einen BMW vom Autohaus Krauth, höchst begehrt waren auch die zwei weiteren Preise: ein gemeinsames Kochen und Backen mit der bundesweit bekannten Sally. Unter dem Namen „Sallys Welt“ betreibt sie den erfolgreichsten YouTube-Kanal Deutschlands zum Thema Kochen und Backen. Sie kommt derzeit auf über 1.400.000 Likes.
Ihre vielen Fans trieb die Frage um: Wer steht demnächst neben Sally - und kocht und backt mit dem Youtube-Star? Wer assistiert ihr? Bekommt wichtige Tipps und Empfehlungen? Nach der seinerzeitigen großen Ziehung der Lose im „Globus“ herrschte Klarheit: Die beiden Nummern für Sallys Koch- und Backnachmittag lauteten 2502 und 4754. Die stolzen Besitzer Sigrid Linke aus Weingarten und Prof. Dr. Elif Elmas aus Waghäusel/Mannheim konnten jubeln.
Vor der Ziehung ließ ein 14-jähriger weiblicher Sally-Fan wissen: „Ich will lieber den zweiten oder den dritten Preis. Sally ist mir wichtiger als das Auto.“ Ähnlich äußerte sich auch eine Hausfrau im mittleren Alter: „Ich würde den BMW gegen Sally tauschen.“
Die türkischstämmige Sally als Muslimin hatte nicht nur die beiden begehrten Preise gespendet, sondern darüber hinaus einen Betrag von 5.000 Euro für die Sanierung der katholischen Pfarrkirche zur Verfügung gestellt.
Es gehe ihr um ein gutes Miteinander, um den notwendigen Zusammenhalt der Konfessionen, egal welcher Religion, Nationalität oder Kultur jemand angehört.
Nicht der Geldbetrag sei wichtig, sondern die Botschaft, die da lautet: Religionen und Kulturen können, wenn sie denn wollen, gut zusammenarbeiten und sich gegenseitig unterstützen. Genau das habe sie im Sinn, bekundete sie bei der damaligen Übergabe.
Parole und Hoffnungsschimmer begeistern mit dem Bühnenstück „Nicht nur an jenen drei Tagen" – 877,20,- Euro für Kirchensanierung
„Die richtige Einstimmung auf die Fastenzeit“ hatten Parole und Hoffnungsschimmer im Vorfeld versprochen und bei der gemeinsamen Aufführung des Bühnenstückes von Kurt Rose am vergangenen Sonntag dann auch prompt geliefert. In der sehr gut besuchten Pfarrkirche St. Jodokus beeindruckten die Band und Singgruppe Hoffnungsschimmer und die Theatergruppe Parole mit einem harmonischen Zusammenspiel und gaben den Zuschauern musikalische und szenische Impulse zum Thema Tod mit in die Fastenzeit.
Dass zwei Gruppierungen aus unserer Gemeinde in Kooperation ein so anspruchsvolles Stück auf solch professionelle Art und Weise darbieten und unsere Pfarrkirche mit Leben füllen, darf ebenfalls als Impuls verstanden werden: Gemeinsam lässt sich Großes erreichen.
Hoffnungsschimmer und Parole haben die gesamten Einnahmen der Veranstaltung der Kirchensanierung zur Verfügung gestellt. Dafür ein
sehr herzliches Dankeschön! Die Höhe der Einnahmen, immerhin 877,20,- Euro, spricht für eine tolle Darbietung und ein zufriedenes Publikum. Ein herzliches Dankeschön auch allen Mitwirkenden, egal
ob vor oder hinter den Kulissen, für ihren wertvollen Einsatz.
877,20,- Euro konnten die Verantwortlichen von Parole und Hoffnungsschimmer zugunsten der Kirchensanierung an die Kirchengemeinde übergeben. Dies entspricht in etwa den Kosten für die bevorstehende Überarbeitung der Außentüren.
Theater und Gesang für guten Zweck
„Parole“ und „Sängerbund“ unterstützen Kirchensanierung
„Wenn weiterhin alles zusammensteht und zusammenhilft, packen wir das“, betonte Pfarrer Peter Bretl bei der Übergabe der beiden Spenden. Aus ihren Einnahmen aus dem Eintritt stellte die Wiesentaler Theatergruppe „Parole“ einen Betrag von 1.200 Euro für die Kirchensanierung zur Verfügung, der Gesangverein Sängerbund steuerte einen Anteil von 400 Euro aus seinem Kirchenkonzert bei.
Vorstandsmitglieder beider Vereine trafen sich an der Baustelle vor dem Haupteingang der Jodokus-Pfarrkirche, um dem glücklichen Pfarrer mitsamt einigen Pfarrgemeinderäten die Zuwendung in Form von zwei Schecks zu übergeben. Beide Organisationen haben auch einen jahrelangen Bezug zur Kirchengemeinde: Die „Parole“ ist aus dem Kirchenchor hervorgegangen, der Sängerbund galt beim Wiesentaler Orgelstreit 1908/09 als besonders pfarrertreu. Immer wieder gibt der Chor gutbesuchte Konzerte in der Kirche.
Rund ein Drittel der Gesamtinvestition für die Außensanierung der Pfarrkirche St. Jodokus müssen Eigenmittel sein, um die Gesamtfinanzierung zu sichern. Dieser hohe Betrag von etwa 336.00 Euro soll und muss über Spenden aufgebracht werden. Und das will die Seelsorgeeinheit stemmen. Dank großherziger Unterstützer ist Jodokus auf einem guten Weg.
Das Theaterensemble „Parole“ hat in Zusammenarbeit mit der Band und Singgruppe „Hoffnungsschimmer“ noch Weiteres vor, kündigt Ralf Mahl an. „Ist der Tod Alles?“, so heißt der vorgesehene musikalische und szenische „Impuls“ am Sonntag, 10. März, um 18 Uhr in der Pfarrkirche. Diese Frage, die auf den ersten Blick simpel erscheint und erst bei näherer Betrachtung ihre Komplexität offenbart, liegt Kurt Roses Bühnenstück „Nicht nur an jenen drei Tagen“ zugrunde.
Der Autor lässt sie bewusst unbeantwortet - und nähert sich ihr dennoch: Die Spielabschnitte, handelnd vom Tod, dem Leben und der Auferstehung, erscheinen als flüchtige Bilder vor dem Auge des Publikums - um anschließend wieder im Dunkel des Raums zu verschwinden. In Musik und Sprache reflektieren sie die Vergänglichkeit des Seins. Der Erlös der Aufführung kommt auch der Kirchenrenovierung zugute.
Grandioser Fastnachtsgottesdienst zu Gunsten der Kirchensanierung
Unter den über 900 zumeist kostümierten Besuchern in der vollbesetzten Wiesentaler St. Jodokus-Kirche gab es keine zwei Meinungen: „Das war ein grandioser Fastnachtsgottesdienst sowie beste Werbung für die Seelsorgeeinheit Waghäusel-Hambrücken und für den ausrichtenden Kienholzclub (KHC).“
Das Organisationsteam von Waghäusels ältestem Narrenverein mit seinem Kommandanten Tobias Kolb, den Ehrenkienholzmännern Harald Sälzler und Thomas Stork sowie Christine Kolb hatte es mit den beiden Seelsorgern Peter Bretl und Lukas Glocker sowie Diakon Franz Notheisen aus Hambrücken bestens verstanden, die Fröhlichkeit der Narretei mit der religiösen Spiritualität eines Gottesdienstes zu verbinden. „Die Narrenmesse war ein Erlebnis, wirkte nicht überzogen und war voller Freude und Spaß“, urteilte Oberbürgermeister Walter Heiler, der zusammen mit Harald Sälzler, Marion Köck, Manuel Hoffner und dem KHC-Gardemädchen Xenia die Fürbitten vorgetragen hatte.
Viel Beifall erhielten die Gesangs- und Musikgruppen. Allen voran der von Ehrenkienholzmann Mario Gröger geleitete Chor des Freundeskreises der Wiesentaler Fastnachter, der mit Liedern wie „Glory To God Almighty“, „Halleluja“ oder „Amen“ begeisterte. Grandios war auch die von Matthias Knebel gebildete Gruppe „Los Kneblos“. Mit dem Narhalla-Marsch sorgten sie bereits beim Einmarsch der Narrengruppen aus Hambrücken, Kirrlach und Wiesental für einen Stimmungshöhepunkt. Den beeindruckenden Gottesdienst bereicherten sie mit Liedern wie „The Rose“, „Wenn das Wasser im Rhein goldener Wein wär“, „Sweet Caroline“ oder „You Raise Me UP“. Beim Ausmarsch glänzten die „Woghaislä Fudiggl“ mit „When The Saints Go Marching In“.
Für ein buntes Bild sorgten die Närrinnen und Narren der Kirrlacher Karnevalsgesellschaft, des Hambrücker Carneval-Clubs, der „Wissädalä Fasänchdä“, der Kirrlacher Narrenzunft, der Waghäuseler Fudiggl sowie des Kienholzclubs Wiesental mit seinen Garden, Ehrenkienholzleuten und Herzdamen. Erfreulich viele Gottesdienstbesucher hatten sich bunt kostümiert. Auch die Ministrantinnen und Ministranten sowie die Zelebranten des Gottesdienstes. Dabei durften die beiden Pfarrer Peter Bretl und Lukas Glocker für ihre im Duett und in Versform gehaltene Bütten-Predigt den stürmischen Beifall der Anwesenden genießen.
Die Begrüßung übernahm Christine Kolb mit einem Auszug aus „Die Weisheit eines Clowns“, während Ehrenkienholzfrau Ingrid Auer die Lesung aus dem Brief an die Gemeinde von Philippi vortrug. Bei der Kyrie standen Ehrenkienholzmann Thomas Stork, Isabel Daum sowie die KHC-Herzdamen Pia I. und Isabel I. am Mikrophon. Zu den Protagonisten der Narrenmesse zählten mit den beiden Herzdamen sowie dem Kirrlacher Prinzenpaar Gabi II. und André I. auch die Repräsentanten der Waghäuseler Fastnacht. Gegen eine Spende zugunsten der Kirchenrenovierung wurden am Ende des Gottesdienstes kleine Kienholzbüschel als Erinnerung an eine außergewöhnliche Narrenmesse verteilt.
Auch der diesjährige Orden des Kienholzclubs ist der Seelsorgeeinheit Waghäusel-Hambrücken gewidmet. Er zeigt die eingerüstete St. Jodokus Kirche und erinnert an die Kirchenrenovierung. Am Sockel des Ordens steht der Satz: „Unterstützung ist das Zauberwort, damit die Kirche bleibt im Ort“.
Jodokus braucht noch viele Spenden
Globus-Apotheke und Kother-Seniorenhilfe unterstützen Kirchensanierung
„Das packen wir“, heißt es zuversichtlich in Wiesental. Rund ein Drittel der Gesamtinvestition für die Außensanierung der Pfarrkirche St. Jodokus müssen Eigenmittel sein, um die
Gesamtfinanzierung zu sichern. Dieser hohe Betrag von etwa 336.00 Euro soll über Spenden aufgebracht werden. Und das will die Seelsor-geeinheit stemmen. Dank großherziger Unterstützer ist
Jodokus auf einem guten Weg.
Was in den großen Topf fließt, sind Kleinspenden und Großspenden, beispielsweise private Zuwendungen aus den Reihen der Katholiken, aber auch Unterstützungen durch großzügige Sponsoren und
Wohltäter, um Firmen, Unternehmen und Institutionen. „Wir wollen auch helfen“, sagten jetzt die Globus-Apotheke und die Kother Seniorenhilfe und steuerten 1.600 Euro und 500 Euro bei.
Vor der Baustelle übergab Apotheker Markus Wollny den Spendenscheck an die Vertreter der Pfarrgemeinde St. Jodokus, Pfarrer Peter Bretl und Pfarrgemeinderat Johannes Groß.
Seit etwa einem halben Jahr gibt es die „Kother Mobile Seniorenhilfe“ in Waghäusel, ein Betreuungsdienst für Senioren und hilfsbedürftige Menschen. Zum großen Einsatz- und Tätigkeitsfeld gehören
haushaltsnahe Dienstleistungen, etwa die Unterstützung bei der Beantragung der Pflegestufen und beim Schriftverkehr, Hilfe bei der Körperpflege, Betreuung und Begleitung, Beratung und
Einkaufsservice, Arztfahrten.
„Nachdem wir fünf Jahre in Karlsdorf-Neuthard unseren Standort hatten, sind wir nach Wiesental umgezogen. Bedingt durch die große Nachfrage war es unumgänglich, das Unternehmen zu erweitern und
auf größere Räumlichkeiten umzustellen“, so begründet Inhaberin Manuela Kother ihr Engagement in und für Wiesental.
„In einer Welt, die sich zunehmend selbst entmenschlicht, entzweit und von guten Konventionen lossagt, brauchen wir wieder mehr menschlichen, ehrlichen Zusammenhalt, Mit-menschlichkeit,
gegenseitige Aufmerksamkeit und Unterstützung“, ließ Apotheker Wollny wissen.
Als Platz der menschlichen Begegnung, als Möglichkeit des Zusammenkommens und als Ort der Erfahrung mit Gott sehe er die Pfarrkirche. Für ihn sei die „Bewahrung dieses religiösen Kulturzentrums“
mit so starker historischer Bedeutung sehr wichtig und unerlässlich.
Nachtwächter sammelt 1.040 Euro
Erlös aus sechs nächtlichen Rundgängen für Kirchenrenovierung übergeben
Der neue Nachtwächter von Wiesental macht sich bezahlt – zumindest für die Pfarrgemeinde St. Jodokus. Bei seinen sechs Rundgängen im Spätjahr 2018 sind 1.040,50 Euro an „Zuwendungen“ zusammengekommen, die jetzt im Pfarrhaus vom „Nachtwächter“ und Heimathistoriker Werner Schmidhuber an Pfarrer Peter Bretl übergeben wurden. Der Betrag fließt in die Kirchenrenovierung von St. Jodokus.
Hintergrund: Rund ein Drittel der Gesamtinvestition für die Außensanierung der Pfarrkirche müssen Eigenmittel sein, um die Gesamtfinanzierung zu sichern. Dieser hohe Betrag von etwa 336.00 Euro soll über Spenden aufgebracht werden. Und das will die Seelsorgeeinheit mit einem rührigen Team an der Spitze stemmen.
Was in den großen Topf fließt, sind Kleinspenden und Großspenden, beispielsweise private Zuwendungen aus den Reihen der Katholiken, aber auch Unterstützungen durch großzügige Sponsoren und Wohltäter, um Firmen, Unternehmen und Institutionen.
Bereits vor einem Jahr war die Idee aufgekommen, Nachtwächterrundgänge - wie bis 1904 üblich - anzubieten, dafür keine „Nachtwächtergebühren“ wie andernorts zu erheben, sondern um Spenden zu bitten. Schmidhuber hatte sich bereit erklärt, diese Aufgabe zu übernehmen und bei abendlichen Nachtwächterspaziergänge rund 30 historische Sehenswürdigkeiten aufzusuchen.
Der Spendenübergabe wohnten Pfarrgemeinderat Johannes Groß und auch Martina Misch bei, die bei den Führungen plötzlich als Hexe auftauchte und damit ein Kapitel dunkler Vergangenheit vergegenwärtigte. Denn der Hexenwahn in der Gegend hat Tradition: 1632 kam es im nahen Philippsburg zu einem aufsehenerregenden Hexenprozess. Die beschuldigte Frau wurde verurteilt und lebendig auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Doch sie war und blieb nicht die einzige entdeckte Hexe.
Im berühmten dicken „Hexenhammer“ um 1487 schrieben zwei mit der Materie des Hokuspokus bestens vertraute Dominikanermönche offiziell nieder, was sie bei ihrer Entdeckungsreise im kleinen „Dorf Wiesenthal“ als erschreckende Neuigkeit erfahren hatten: Der Wiesentaler Bürgermeister war von einer bösen Hexe verhext worden, die ihm heftige Rückenschmerzen zufügte. Weil er einmal vergessen hatte, sich mit Weihwasser zu besprengen und Salz zu sich zu nehmen, „ward er mit schweren Schmerzen und Qualen des Körpers behext.“
„Das Gemeinsame in den Vordergrund stellen“
Sally spendet 5.000 Euro für Kirchenrenovierung und 5.000 Euro für Moschee-Kücheneinrichtung
Wo gibt es das auf der Welt – außer in Wiesental -, dass eine muslimische Kauffrau einen hohen Betrag von 5.000 Euro für die
Renovierung einer katholischen Kirche spendet? „Wir alle sind Waghäuseler“, hieß es bei der Übergabe des Schecks. „Wir haben doch gemeinsame Werte.
Es gilt, das Gemeinsame in den Vordergrund zu stellen und nicht das Trennende.“
So gab es vom Sally-Team 5.000 Euro für die Sanierung der Jodokus-Kirche und nochmals 5.000 Euro für eine neue Küche in der Wiesentaler Moschee. Die Freude für die zwei Religionsgemeinschaften machte Saliha „Sally“ Özcan, eine deutsch-türkische Lehrerin, Webvideoproduzentin und Bloggerin. Unter dem Namen Sallys Welt (früher: Sallys Tortenwelt) betreibt sie den mit Abstand erfolgreichsten YouTube-Kanal Deutschlands zum Thema Kochen und Backen.
Es gehe ihr um den notwendigen Zusammenhalt, egal welcher Religion, Nationalität oder Kultur jemand angehört. „Deshalb möchten wir gleichzeitig etwas für unsere katholische Pfarrgemeinde tun, deren Kirchturm wir von unserem neuen Zuhause in Wiesental sehen können, und für unsere muslimische Gemeinde.“ Nicht der Geldbetrag sei wichtig, sondern die Botschaft, die da lautet: Religionen und Kulturen können, wenn sie denn wollen, gut zusammenarbeiten und sich gegenseitig helfen. Genau das habe sie im Sinn.
„Wir freuen uns, wenn wir Menschen unterschiedlicher Herkunft zusammen bekommen“, so Sally, die darauf hinwies, dass beim gemeinsamen Kuchenessen tolle Ideen entstanden sind. „Vielleicht klappt auch die erste gemeinsame Aktion bei der grandiosen Autolotterie zu Gunsten der Kirchensanierung, dass dort auch muslimische Jugendliche gemeinsam mit christlichen Gleichaltrigen Lose verkaufen.“ Schließlich durfte – sozusagen zur Krönung der Übergabe - die ganze Gruppe die Weihnachtstorte von Sally probieren.
Von muslimischer Seite waren mit dabei: Imam Ahmet Salih Günes und der erste Vorstand der „DITIB Türkisch Islamische Gemeinde“ zu Waghäusel, Tunay Burdurlu. Die katholische Seite vertraten Pfarrer Peter Bretl und Pfarrgemeinderat Johannes Groß.
Mit Hellebarde, Horn und Hut
Nachtwächter von Wiesental wie zu alten Zeiten im Dorf unterwegs
Wiesental hat „nach Jahren der Entbehrung“ wieder einen richtigen Nachtwächter. Wie zu alten Zeiten. Wie Jahrzehnte und wohl Jahrhunderte lang. Mit dieser freudigen Überraschung wartete der Neuling auf, der angeblich erste offizielle Nachtwächter nach der Abschaffung des Amtes 1902: mit Hellebarde, Horn und Hut ausgerüstet, in der Hand eine Laterne.
Rund 200 „Bürgersleut“ nahm er mit auf seine bislang sechs (!) Nachtwächterrundgänge, vor deren Beginn er das Nachtwächterlied anstimmte („Hört ihr Leut‘ und lasst euch sagen“). Bei seinen gut zweistündigen Patrouillen suchte der schwarzgekleidete Ordnungshüter gut 30 historische Stätten auf und wusste so manches „Schmankerl“ zu berichten.
Der Nachtwächter sorgte nachts für Sicherheit und Schutz, sagte den Schlafenden auch die Zeit an. Bevor der reaktivierte Wiesentaler Wachmann 2018 seine Runden drehte, beschrieb er seine schwierigen Aufgaben, seine Müdigkeit tagsüber (deshalb das Schimpfwort „Nachtwächter“), jammerte über die schlechte Bezahlung gegenüber Feldhüter und Waldhüter. Mit der Einführung des elektrischen Lichts, Ersatz für Talglichter und Petroleumlampen, sei seinerzeit sein Posten entbehrlich geworden. Doch jetzt erschalle der Ruf nach einem echten Nachtwächter.
„90 Prozent von alledem wusste ich nicht“, bekannte ein Teilnehmer. Zustimmend nickte der Trupp um ihn herum. Auf besonderes Interesse stießen die ältesten Überbleibsel nach der Totalzerstörung Wiesentals 1689, so die Ölbergfiguren von 1472 und das Hagkapellchen (1638). Vor allem Überlieferungen, Sagen, Legenden und Anekdoten fanden allergrößte Aufmerksamkeit, etwa die Marienerscheinung in der alten Pfarrkirche, die Hexenattacke auf den Bürgermeister (im „Hexenhammer“ festgehalten), die Erzählung der Vorfahren vom foppenden Knochenmännchen und vom bestatteten römischen Heerführer im Silbersarg.
Wer schon wusste, dass auf dem Kirchenplatz ein Gefängnis stand, dass es 1848/49 eine „Umsturzpartei“ gab mit einer Frau als Anführerin, 1666 eine Bretterwand gegen die Pest zwischen Oberdorf und Unterdorf? Oder dass sich der spätere Reichskanzler Otto von Bismarck 1851 in Wiesental aufhielt? Vorbei ging es auch an der Stelle des ehemaligen, in den 60er Jahren abgerissenen Schulhauses, wo drei Lehrer in drei Klassenräumen knapp 400 Kinder unterrichteten. Vor Ort berichtete der Nachtwächter von der hohen Schutzhecke, die bis etwa 1840 den Ort umgab. Der Hag sollte nicht nur Diebesvolk abhalten, er schützte vor allem vor wilden Tieren wie Wölfen und Bären.
Ganz wie früher wähnten sich seine Begleiter: Der Nachtwächter zieht mit leuchtender Laterne und mit lautem Signalhorn ausstaffiert durch die damals vorhandenen zwei Straßen (Unterdorf und Oberdorf), um nach dem Rechten zu schauen. Rund zwei Stunden dauert der Rundgang vom Ölberg übers Kapellchen am Ortseingang, wo die „Weiße Madonna“ von 1715 steht, bis zu den beiden Grabsteinen des umstrittenen „Baupfarrers“ Karl Biecheler und des angeblich hübschesten Seelsorgers im ganzen Erzbistum, Anton Eberhard.
In die Rolle des Nachtwächters im historischen Outfit schlüpfte Werner Schmidhuber, der die Ortsgeschichte aus dem Effeff kennt und diese auch weitervermitteln will. Witzig und pointenreich, mitunter schaurig gab er „Geschichte und Geschichten“ zum Besten. Ihn unterstützte Martina Misch als eine plötzlich aus dem Dunkeln auftauchende mittelalterliche „Hexe“.
Autofahrer und Radfahrer bremsten ab, fuhren langsam, guckten erstaunt, wunderten sich über die Gegenwart der Vergangenheit. An Wiederholungen im Frühjahr 2019 sei gedacht, hieß es aufgrund zahlreicher Nachfragen.
Der neue Nachtwächter ist ehrenamtlich im Einsatz. Eine „Nachtwächtergebühr“ wie andernorts wird nicht erhoben, dafür um eine Spende für die Kirchenrenovierung gebeten. Über die Spendenübergabe nach den sechs Rundgängen wird separat berichtet.
Mit dem Nachtwächter unterwegs
Wie zu alten Zeiten dreht der Nachtwächter im Dorf seine Runden. Ihn dabei zu begleiten und die Vergangenheit wach werden zu lassen, das ist jetzt möglich.
Zu einem etwa zweiständigen Rundgang durchs historische Wiesental wird auf den 16., 22. und 23. November eingeladen. Treffpunkt ist jeweils um 18.30 Uhr in der Pfarrkirche.
Wiesental hat „nach Jahren der Entbehrung“ wieder einen echten Nachtwächter. Wie zu alten Zeiten. Wie Jahrzehnte und Jahrhunderte lang. Der Ordnungshüter ist mit Hellebarde, Horn und Hut ausgerüstet, in der Hand trägt er eine Laterne. Zu hören ist auch bei der Zeitansage das bekannte Nachtwächterlied: „Hört ihr Leut‘ und lasst euch sagen.“
Bei seiner zweistündigen Patrouille sucht der schwarzgekleidete Schutzmann, Wächter und Hüter gut 30 historische Stätten auf und weiß so manches „Schmankerl“ zu berichten.
Vor allem Überlieferungen, Sagen, Legenden und Anekdoten dürften größte Aufmerksamkeit finden, etwa die Marienerscheinung in der alten Pfarrkirche, die Hexenattacke auf den Bürgermeister, die Erzählung der Vorfahren vom foppenden Knochenmännchen und vom bestatteten römischen Heerführer im Silbersarg.
Wer weiß schon, dass auf dem Kirchenplatz ein Gefängnis stand, dass es 1848/49 eine „Umsturzpartei“ gab mit einer Frau als
Anführerin, 1666 eine Bretterwand gegen die Pest zwischen Oberdorf und Unterdorf, einen Hag ums Dorf zum Schutz vor Wölfen und Bären?
Die Anzahl der Teilnehmer ist jeweils auf 30 Personen begrenzt. Eine „Nachtwächtergebühr“ wird nicht erhoben, dafür um eine Spende für die Kirchenrenovierung gebeten. Anmeldungen bitte im Pfarrbüro in Wiesental unter 07254/1424 oder info@jodokus-wiesental.de
Sechs Kilometer Fugen werden erneuert
Rückblick und Ausblick in der Gemeindeversammlung St. Jodokus
Ab nächster Woche wird das Gerüst teilweise an der Pfarrkirche zurückgebaut. Diese Information verursachte in der Gemeindeversammlung der Pfarrei St. Jodokus ein gewisses Aufatmen. Weitere Neuigkeiten lieferten Pfarrer Peter Bretl und die Pfarrgemeinderäte Gregor Käpplein und Jo-hannes Groß den Besuchern.
Nach aktueller Hochrechnung können die kal-kulierten Kosten gehalten werden, was bei so großen Bauprojekten eher ungewöhnlich ist, bemerkte ein Zuhörer anerkennend. Nach der Außensanierung werde und müsse die eben-falls dringende Innensanierung kommen, laute-te eine andere Botschaft. Das Erzbistum Freiburg habe seine Genehmigung dazu bereits erteilt. 2019 steht die Durchführung eines dies-bezüglichen Ideenwettbewerbs an, hieß es im Pfarrzentrum.
Über den Baufortschritt berichtete detailliert der für organisatorische Aufgaben zuständige Gregor Käpplein. Nach seinen Worten gab es vier Bauschwerpunkte: die Erneuerung des Daches, die Ausbesserung der Fassade, die Instandset-zung der Seitenportale und die unerwartet auf-getauchten Arbeiten am Glockenstuhl.
Die größten Probleme habe das Kirchendach verursacht, war zu erfahren, immerhin rund 70 Jahre alt. 1946 bis 1948 hatte sich die Beschaf-fung von Baumaterialen für die im Krieg nieder-gebrannte Kirche als äußerst schwierig gestaltet, ein Teil konnte nur über den „Schwarzmarkt“ besorgt werden. So gab es im Laufe der vergangenen Jahrzehnte erhebliche Verschleißer-scheinungen bei den Ziegeln, führte Käpplein aus. Zudem sei Feuchtigkeit ins Gebälk gedrun-gen. Diese Vorkommnisse machten eine neue Lattung und eine neue Dachdeckung erforderlich.
Bei der Fassade ging es zunächst um die Ver-kehrssicherung, dann um die Erhaltung der Bausubstanz. Insgesamt musste eine Fugengesamtlänge von sechs Kilometer ausgekratzt und erneuert werden. Im Gemäuer waren rund 60 große Sandsteine zu entfernen und zu erset-zen, die völlig zu zerbröseln drohten.
Der Glockenstuhl und das Geläut bedurften einer Sicherheitsüberprüfung, eines neuen Sicherheitsstandards und einer umfänglichen Wartung, so die weiteren Infos. Wenn dem-nächst diese diffizilen Arbeiten anstehen, müssten für etwa sechs Wochen die Glocken und die Uhr vorübergehend stillgelegt werden. Allein am Turm seien zwei Kilometer Fugen auszutau-schen und in diesem Zusammenhang auch wirksame Taubenabwehren zu installieren.
Für Johannes Groß ist die stabile Finanzierung des Großprojekts der wichtigste Aspekt: Von der veranschlagten Summe von einer Million Euro übernimmt die Erzdiözese ein Drittel, ein weiteres Drittel besteht aus einem zinsverbilligten Darlehen des Erzbistums. Das letzte Drittel muss die Pfarrei selbst aufbringen, etwa durch Spendensammlungen oder der Rekrutierung von Zuschüssen. Der aktuelle Spendenstand belaufe sich auf 36.200 Euro. Hinzu kommen Mittel aus dem Denkmalschutzprogramm in maximaler Höhe von 59.000 Euro, 25.000 Euro werden aus der geplanten Autolotterie erwartet. Auch hofft die Pfarrgemeinde auf weitere Zuschüsse und Zuwendungen. Bei der anstehenden Lotterie gibt es einen flotten Wagen im Wert von 33.000 Euro zu gewinnen.
Spendentrichter der Kirche im Globus
Umsetzung einer neuen Idee für die Kirchensanierung
Es ist etwas Neues in ganz Waghäusel. In der Passage des Einkaufszentrums Globus steht ein sogenannter Spendentrichter der Marke GFK 169 N "Made in Germany", der die Spenden für den Kirchensanierung St. Jodokus Wiesental gerne entgegennimmt, ja regelrecht schluckt.
Bei dem Modell handelt es sich um einen Spendentrichter mit zwei plexiglas-Münzrampen und abschließbarer Metall-Tür. Mit einem Durchmesser von 170 Zentimeter, einer Höhe von 80 Zentimeter und einem Gewicht von 70 Kilogramm fällt die „Spendenbox“ sogleich auf und macht neugierig.
Kein Wunder, wenn viele Globusbesucher stehen bleiben, das Unikum betrachten und sich auch dazu verleiten lassen, Münzen einzuwerfen und ihr Kleingeld auf eine kurze Reise zu schicken: Die Münzen rollen im Kreis immer tiefer in den Trichter und kommen schließlich der 175 Jahre alten Pfarrkirche zugute, die dringend renoviert werden muss.
Und diese Münzen kullern immer im Kreis. Erwachsene und Kinder schauen gerne mal interessiert zu, wie die Spenden im Trichter verschwinden. Es handelt sich um die wohl größte Spardose in der ganzen Region. „Wir wollen neue Wege gehen“, sagen die Verantwortlichen der Pfarrgemeinde und haben deshalb einen „Spendentrichter mit Spaßfaktor“ platziert. Gleich vier Münzen können um die Wette rennen.
Globus unterstützt das Vorhaben sehr gerne, da es sich bei der Pfarrkirche St. Jodokus um „das“ ortsbildprägende Gebäude des Globus-Standortes handelt, ist zu hören. Gefunden wurde ein idealer Standort zwischen den Kassen und dem Globus-Grill. Gleich daneben liegen Flyer aus, die über das außergewöhnliche Projekt informieren. Wie lange bleibt der Trichter stehen? In dieser Frage zeigt sich Geschäftsführer Mario Limbach großzügig: „So lange, bis damit das Dach bezahlt ist.“
Eigentümer der Errungenschaft ist das Dekanat Bruchsal. Dekan Lukas Glocker hat sich persönlich dafür eingesetzt, dass der besondere beeindruckende Spendentrichter angeschafft wurde. Über das Dekanat können ihn die Pfarreien für eigene Zwecke ausleihen.
Übrigens, eine Überraschung steht bevor: Im Spätjahr wird es im Warenhaus eine Autolotterie zugunsten der Kirchensanierung geben.
Die ersten Kommentare nach der Platzierung der Spendenbox fallen durchweg positiv aus. „Finde ich toll, hat mir Riesenspaß gemacht.“ Oder: „Meine Kinder waren begeistert und wollten nicht mehr aufhören.“
Inzwischen hat Pfarrer Peter Bretl in der Kirche auf den Spendentrichter aufmerksam gemacht und zum Ausprobieren aufgerufen. „Was mache ich, wenn ich einen nicht rollenden Geldschein spenden will?“, wollte ein Globusbesucher wissen. Die Antwort: In Münzen umtauschen oder den Schein im Pfarrbüro abgeben.
3.000 Euro damit die Kirche im Dorf bleibt
Ihre Kirche soll im Dorf bleiben, da sind sich die katholischen Christen in Wiesental einig. Auch wenn der Zahn der Zeit an der 175 Jahre alten Pfarrkirche St. Jodokus nagt. Wenn das Dach undicht und der Sandstein porös ist, die Seitenportale abkippen und die Beleuchtung sowie Heizung und sonstige Technik am Ende ihrer Lebensdauer sind. Auch wenn allein die Außenrenovierung gut eine Million Euro kosten wird.
Während nicht wenige Pfarrgemeinden in Deutschland ihre Kirchen und somit den Mittelpunkt ihrer Gemeinde bereits aufgegeben haben, steht die Seelsorgeeinheit Waghäusel-Hambrücken zu St. Jodokus.
„Unsere Kirche hat Zukunft“, sagt Pfarrer Peter Bretl nicht ganz ohne Stolz. Denn es sei vor allem das „tolle Team der Ehrenamtlichen“, das sich für den Erhalt der Kirche stark mache. „Ich kann
mich voll auf die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer verlassen“, sagt Bretl, der selbst erst seit Dezember Pfarrer der Seelsorgeeinheit ist. „Vieles wäre ohne sie nicht denkbar, insbesondere
bei der Finanzierung.“ Immerhin übernehme die Erzdiözese Freiburg nur ein Drittel der Gesamtkosten, während die Seelsorgeeinheit die beiden anderen Drittel aufbringen müsse. „Da sind wir auf jede
Spende angewiesen“, sagt Pfarrer Bretl.
„Dieses Engagement von Pfarrer und Ehrenamtlichen für ihre Kirche hat uns stark beeindruckt“, so Norbert Grießhaber, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Kraichgau. „Deshalb haben wir schnell den Entschluss gefasst, die Sanierung von St. Jodokus mit einer Spende von 3.000 Euro finanziell zu fördern.“ Schließlich stehe die Sparkasse Kraichgau, als Teil des gesellschaftlichen Lebens in der Region, immer in der Verantwortung für die Menschen und sehe es als „große Pflicht, Menschen, die im Ehrenamt solche Leistungen erbringen, zu bestärken und zu unterstützen“, betont Grießhaber.
Bei der Spendenübergabe ließ er sich von Pfarrer Peter Bretl und Johannes Groß vom Team der Ehrenamtlichen die Baustelle rund um die Kirche zeigen: unter anderem das neu gedeckte Dach, die gereinigte Außenfassade und die nach vorne abgesackten Seitenportale. Und natürlich die rollstuhlgerechte Rampe am Kirchenportal, die von der Spende der Sparkasse Kraichgau angeschafft wurde. „Damit können wieder alle Gottesdienstbesucher die Kirche barrierefrei und ohne Mühe betreten“, so Pfarrer Bretl. Auch die blauen Zahlen an den Natursteinen ließ sich Grießhaber erklären. „Alles, was blau ist, muss austauscht werden“, sagt Groß. Und das ist eine ganze Menge.
Wer ebenfalls spenden möchte, kann dies auf das Konto DE87 6635 0036 0016 0685 39 bei der Sparkasse Kraichgau; Kontoinhaber: Seelsorgeeinheit Waghäusel-Hambrücken; Verwendungszweck: Kirchenrenovierung St. Jodokus
Jodokus braucht 336.000 Euro
Auch Volksbank Bruhrain-Kraich-Hardt unterstützt Kirchensanierung
Wenn das keine Herausforderung ist: Rund ein Drittel der Gesamtinvestition für die Außensanierung der Pfarrkirche St. Jodokus müssen Eigenmittel sein, um die Gesamtfinanzierung zu sichern. Dieser
hohe Betrag von etwa 336.000 Euro soll über selbst eingeworbene Mittel aufgebracht werden. Und das will die Seelsorgeeinheit mit einem rührigen Team an der Spitze stemmen. Was vor
Allem in den großen Topf fließt, sind Kleinspenden und Großspenden, beispielsweise private Zuwendungen aus den Reihen der Katholiken, aber auch Unterstützungen durch großzügige Sponsoren und
Wohltäter, um Firmen, Unternehmen und Institutionen.
Angewiesen ist die Pfarrgemeinde auch auf die örtlichen Banken. So hat jetzt die Volksbank Bruhrain-Kraich-Hardt einen Betrag von 2.000 Euro für das Bauprojekt, speziell für die Kirchendachsanierung, bereitgestellt. Vor der Baustelle und der eingehüllten Kirche übergab der Regionalmarktleiter der Volksbank Bruhrain-Kraich-Hardt, Andreas Bollheimer, den Spendenscheck an die Vertreter der Pfarrgemeinde St. Jodokus: Pfarrer Peter Bretl, Pfarrgemeinderatsvorsitzende Erika Kern, Stellvertreterin Beate Schuhmacher und die weiteren Pfarrgemeinderäte Johannes Groß, Harald Sälzler und Thomas Vogelbacher.
„Sehr gerne“ nahm Bollheimer eine kleine Jodokus-Pfarrkirche aus Plexiglas entgegen, eine Nachbildung des inzwischen 175 Jahre alten Gotteshauses, die er im Schalterraum aufstellen werde, wo dann
die Voba-Bankkunden mit dem Einwurf von Münzen das Großprojekt unterstützen können.
In einem an die Haushaltungen verteilten Flyer haben Pfarrer Peter Bretl und Dekan Lukas Glocker auf den Handlungsbedarf hingewiesen. Sie betonen darin: „An der Pfarrkirche St. Jodokus in
Wiesental nagt der Zahn der Zeit. Das Dach ist undicht, der Sandstein porös, die Seitenportale kippen ab. Die Innenwände sind grau bis schwarz, Beleuchtung, Heizung und sonstige Technik sind am
Ende ihrer Lebensdauer.“ Damit die „Kirche im Dorf“ bleiben könne, bedürfe es großer gemeinsamer Anstrengungen. „Helfen auch Sie mit. Jede Unterstützung zählt. Hoffnung, Optimismus und ein
motivierendes Miteinander gehören zum Kern des Christentums.“
2.000 Jodokusbrote für St. Jodokus
Brotverkauf zur Mitfinanzierung der Kirchenrenovierung/ Jodokusziegel nach dem Weltkrieg
Brot essen für einen guten Zweck: Das tun derzeit viele Wiesentaler – aber auch einige Auswärtige. Mehr als 2.000 Laib Brot haben sie inzwischen vertilgt, um damit ein klein wenig die große Kirchenrenovierung zu unterstützen. Denn 50 Cent kommen in die Spendenkasse. Wer bei der Bäckerei Maag ein Brot kauft, verpflichtet sich, 50 Cent in die „Baukasse“ zu werfen. Jetzt nahmen Lukas Glocker, Pfarrer in der Seelsorgeeinheit Waghäusel-Hambrücken und Dekan des Dekanates Bruchsal, und Pfarrgemeinderat Johannes Groß die erste erwirtschaftete runde Summe in Empfang.
Seit der Ausgabe des ersten Jodokusbrots am 17. März, das in der Wiesentaler Traditionsbäckerei Maag (Schanzenstraße 41) - und auch in der „Backecke Kerrloch“ (Kärntener Straße 12) - erworben werden kann, reißt der Zuspruch nicht ab. Von der Möglichkeit, Vorbestellungen vorzunehmen, machen Gläubige und Nichtgläubige Gebrauch.
Dabei handelt es sich um ein besonders leckeres Brot. Verwendet sind je zur Hälfte Roggen und Weizen. „Wir backen nach alter herkömmlicher Art noch mit hauseigenem Natursauertag und mit
hochwertigen ausgewählten Zutaten aus der Region“, sagt Bäcker Mario Maag. Das Brot wiegt 500 Gramm. 50 Cent des Verkaufspreises kommt der notwendigen und umfänglichen Kirchenrenovation der
Jodokus-Pfarrkirche zugute.
175 Jahre alt ist die derzeitige Pfarrkirche. Ihr musste damals das vorhandene Barockkirchlein weichen. Vermutlich ab der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts hatte Wiesental eine nicht mehr aus Holz, sondern aus Stein gebaute Kirche, die zunächst zwei Heiligen geweiht war: dem heiligen Jodokus und dem heiligen Nikolaus – dieser als Kompatron. Der Königssohn Jodokus gilt als Schutzheiliger der Pilger, Reisenden und Schiffer, außerdem gilt er als Helfer gegen Fieber und Pest.
In vielen Fällen hat der jeweilige Lokalheilige den Namen eines Täuflings bestimmt, so auch in Wiesental. Im Ortsverzeichnis von 1464 taucht mehrmals der Vorname Jost, abgeleitet von Jodokus, auf. Möglicherweise bedingten die Seuchen des 14./15. Jahrhunderts die Verehrung des heiligen Jodokus in Wiesental. 1349, 1426 und 1436 wüteten Pestepidemien in der Gegend.
Beim Wiederaufbau der Pfarrkirche nach dem Zweiten Weltkrieg diente Jodokus auch als Einnahmequelle. Damals waren Ziegeln mit dem Bildnis des Heiligen hergestellt und als Art Baustein verkauft worden.
Informations-Flyer zur Kirchenrenovierung sind bei vielen Einzelhändlern vor allem in Wiesental ausgelegt, Sammelbüchsen stehen für Spenden bereit. Vorschläge für weitere Standorte werden gerne entgegengenommen. In der Zwischenzeit hat es auch ein persönliches Schreiben der beiden Pfarrer an alle Katholiken in Wiesental gegeben.
Jodokus Brot für St. Jodokus Wiesental
„Brot für die Welt“: Diese bundesweite Aktion der evangelischen Kirche gibt es seit 1959. In der Pfarrei Wiesental ist nun die katholische Aktion „Brot für Sankt Jodokus“ gestartet worden. Ab Samstag, 17. März, kann in der Wiesentaler Traditionsbäckerei Maag (Schanzenstraße 41) - und auch in der „Backecke Kerrloch“ (Kärntener Straße 12) - das Jodokusbrot gekauft werden. Vorbestellungen sind möglich.
Dabei handelt es sich um ein besonders leckeres Brot, sagen die ersten Probierer. Verwendet sind 50 Prozent Roggen und 50 Prozent Weizen. „Wir backen nach alter herkömmlicher Art noch mit hauseigenem Natursauertag und mit hochwertigen ausgewählten Zutaten aus der Region“, sagt Bäcker Mario Maag. Das Brot wiegt 500 Gramm. 50 Cent des Verkaufspreises kommt der dringend notwendigen und umfänglichen Kirchenrenovation der Jodokus-Pfarrkirche zugute.
Brot spielt nicht nur beim Start der Aktion eine große Rolle, auch in der Bibel: Dort kommt das Wort „Brot“ über 350 Mal vor, oft auch als Synonym für Nahrung schlechthin. So heißt es in Johannes
6,35: „Jesus aber sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern.“
Vermutlich ab der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts hatte Wiesental eine nicht mehr aus Holz, sondern aus Stein gebaute Kirche, die zunächst zwei Heiligen geweiht war: dem heiligen Jodokus und dem heiligen Nikolaus – dieser als Kompatron. Der Königssohn Jodokus gilt auch als Schutzheiliger der Siechenhäuser. In vielen Fällen hat der jeweilige Lokalheilige den Namen eines Täuflings bestimmt, so auch in Wiesental, das im Jahr 1464 aus 162 Dorfbewohner bestand. In dem damaligen Ortsverzeichnis taucht mehrmals der Vorname Jost, abgeleitet von Jodokus, auf. Möglicherweise bedingten die Seuchen des 14./15. Jahrhunderts die Verehrung des heiligen Jodokus in Wiesental. 1349, 1426 und 1436 wüteten Pestepidemien in der Gegend.
Jodokus war ein Klostergründer, Einsiedler und Pilger, der im 7. Jahrhundert im heutigen Nordfrankreich lebte. Um 640 soll er auf seinen weltlichen Herrschaftsanspruch verzichtet haben. Zunächst lebte der Franzose als Einsiedler in Brahic, dann als Priester in Runiac in der Picardie. 665 gründete er dort eine Einsiedelei, die Keimzelle der später nach ihm benannten Benediktinerabtei Saint-Josse-sur-Mer.